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Videos:

Potsa Lotsa XL — Eine Sekunde Nichts, 2023 _ A short movie

(Trailer)

Potsa Lotsa XL & Youjin Sung — Gaya, 2021

Potsa Lotsa XL — Silk Songs for Space Dogs, 2020

Potsa Lotsa XL – plays the music of Henry Threadgill, Jazzfest Berlin 2020 (arte music)

Potsa Lotsa XL live im MIM, 2018

Potsa Lotsa Plus Love Suite 2&3_Jazzfest Berlin, 2014

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Sounds:

Potsa Lotsa XL — OT, 2019

Potsa Lotsa PLUS — Sketch No. 3 _ live im Angler, 2014

Fotos: Potsa Lotsa XL © Ruth Hommelsheim [Download]

Fotos: Potsa Lotsa plus © Oliver Potratz [Download]

Fotos: Potsa Lotsa 4 © Oliver Potratz [Download]

Potsa Lotsa ist das Leib-und-Magen-Projekt der Berliner Saxophonistin Silke Eberhard, das seit 2017 als Großformation Potsa Lotsa XL in Erscheinung tritt. In der Urbesetzung als Bläserquartett Potsa Lotsa (4) widmeten sich die Musiker zunächst den Kompositionen des afroamerikanischen Multiinstrumentalisten Eric Dolphy (1928–1964), Frucht dieser Zusammenarbeit war das Doppelalbum The Complete Works Of Eric Dolphy. Mit dem Septett Potsa Lotsa Plus, das den Sound von sechs Bläsern mit elektronischen Klängen verbindet, brachte Silke Eberhard anschließend Dolphys lange Zeit verschollen geglaubte Hochzeitmusik, Love Suite zur Aufführung. Jenseits des Jazz setzt das Ensemble — bevorzugt in der Quartettform — auch mal Werke der klassischen Moderne von Giaccinto Scelsi oder Kurt Schwitters’ Ursonate auf seine Konzertprogramme, oft in Kooperationen mit weiteren KünstlerInnen. In der neuen XL-Formation hingegen performt Potsa Lotsa ausschließlich Stücke von Silke Eberhard.

Potsa Lotsa XL  [*2017]

Was ist Jazz, und was kann Jazz sein? Die erste Frage muss nicht notgedrungen mit der zweiten verknüpft sein, aber die Berliner Saxofonistin Silke Eberhard beantwortet mit ihrer extragroßen Band Potsa Lotsa, beide Fragen auf einmal. Ihre Antworten sind komplex, und dennoch gehen sie ohne Umwege ins Ohr und bleiben im Kopf haften. 
Diese Namen lesen sich nicht nur wie ein »Who Is Who« der derzeitigen kreativen Jazzszene von Berlin, sondern in ihrer Ballung sie sind zugleich Programm. Es handelt sich nämlich ausschließlich um Musikerpersönlichkeiten, die sich durch eine markante Signatur auszeichnen und diese auch dann in selbstbewusster Zurückhaltung behaupten, wenn sie sich in einen größeren Kontext einordnen. So wirken solistischen Exkurse nicht wie Alleingänge, sondern erscheinen als gruppendienliche Glanzlichter in einem kollektiven Prozess.
Silke Eberhard ist eine feinsinnige Mittlerin zwischen verschiedenen Aggregatzuständen aus Vergangenheit und Gegenwart, Sendern und Empfängern wie auch den Intentionen und Obsessionen von zehn Individualisten, die sie zielgerichtet in ihren Kompositionen vereint. Unaufdringlich und mit bemerkenswertem Einfühlungsvermögen stellt sie Spielfreude über Intellekt sowie Demut und Respekt vor dem Material über virtuosen Exhibitionismus. »Es ist schon durchkomponierte Musik, aber es ist immer alles erlaubt und kann immer alles passieren«, erklärt sie fröhlich. 
Silke Eberhards Musik ist genau das, was sie ist. Ihre Stärke beruht auf ihrer Unvoreingenommenheit. Wenn man diese Musik Free Jazz nennen will, dann nicht wegen ihrer strukturellen, sondern aufgrund ihrer inneren Freiheit. Sie erhebt sich nicht über andere Musikformen, sondern bleibt mit den zwanzig Beinen der beteiligten Musikerinnen und Musiker auf dem Boden des Alltags. Und genau mit dieser Haltung und deren konsequenter Ausfüllung mit Klangleben beantwortet sie nicht nur die Frage, was im Jahr 2020 Jazz ist, sondern was er darüber hinaus auch noch sein kann. 

  • Silke Eberhard — Alto Saxophone
  • Jürgen Kupke — Clarinet
  • Patrick Braun — Tenor Saxophone, Clarinet
  • Nikolaus Neuser — Trumpet
  • Gerhard Gschlößl — Trombone
  • Johannes Fink — Cello
  • Taiko Saito — Vibraphone
  • Antonis Anissegos — Piano    
  • Igor Spallati — Bass
  • Kay Lübke — Drums

Potsa Lotsa Plus  [*2014]

»When you hear music, after it is over, it is gone in the air; you can never capture it again.« /// Dieses Zitat von Eric Dolphy, dokumentiert auf einer seiner letzten Einspielungen im Frühsommer 1964, gehört zum klassischen Repertoire der Musikerkommentare über den Jazz. Kurz zuvor hatte Dolphy in Paris Wohnung genommen. Dort wollte er im Juli seine Verlobte, die Tänzerin Joyce Mordecai, heiraten. Freunde jener Zeit erwähnten immer wieder, dass Dolphy an einem Stück mit dem Titel Love Suite gearbeitet habe. 
Das Werk schien verschollen und blieb jahrzehntelang ein Objekt der Spekulation. Jetzt, fünfzig Jahre nach Dolphys tragischem Zusammenbruch beim Eröffnungskonzert in einem Berliner Club, hat Silke Eberhard die Love Suite mit Potsa Lotsa Plus in einem Studio des rbb [Radio Berlin Brandenburg] eingespielt. [Thomas Fitterling, aus den Linernotes]

  • Silke Eberhard — Alto Saxophone, Bass Clarinet
  • Jürgen Kupke — Clarinet
  • Patrick Braun — Tenor Saxophone, Clarinet
  • Nikolaus Neuser — Trumpet
  • Gerhard Gschlößl — Trombone
  • Marc Unternährer — Tuba
  • Antonis Anissegos —  Electronics

Potsa Lotsa  [*2009]

»Das Gesamtwerk von Eric Dolphy — neu eingerichtet, frisch interpretiert, improvisatorisch fortgesetzt, antimuseal aufbereitet von Silke Eberhard und ihrem speziell dafür formierten Quartett.« [Bert Noglik, aus den Linernotes]

  • Silke Eberhard — Alto Saxophone
  • Patrick Braun — Tenor Saxophone
  • Nikolaus Neuser — Trumpet
  • Gerhard Gschlößl — Trombone

»… Arguably the festival’s most successful tribute was alto saxophonist Silke Eberhard’s Potsa Lotsa« [Allabout Jazz New York, USA, November 2009]
»A reason why the group’s performance was so magical was that none of the members seemed intent on playing Dolphy but rather playing his music.« [Downbeat Magazine, USA, 2009]